Gabione – moderne Gartengestaltung

Gabionen – nein, neu ist diese Idee auf keinen Fall. Früher hat man die Namen „Steinkörbe“ oder „Schüttkörbe“ verwendet. Sie sind sehr begehrt. Ein Modetrend in der Gartengestaltung, der sich seit einige Jahren hält und immer weitere Kreise zieht. Sie sind sowohl einfach in der Errichtung als auch einfach in der Pflege und der Erhaltung. Dennoch ist einiges zu beachten. Dies trifft auch dann zu, wenn die Gabionen bepflanzt werden sollen.

Wie werden Gabionen eingesetzt?

Die Einsatzmöglichkeiten von Gabionen sind sehr groß. Genau genommen lassen sie sich in jeden Garten, in jede Parkanlage integrieren. Sie sind als Einfriedung des Grundstückes, Sichtschutz vor neugierigen Nachbarn, aber auch als Beeteinfassung, etwa bei Hochbeeten, aber auch als Standfuss  für den Aussentisch oder den Grill wie auch einer bequemen Gartenbank zu nutzen. Sie sehen, es ist eine Frage der Vorstellungsgabe, der Kreativität, ob und wie man die Steinkörbe im Garten einsetzen möchte. Oftmals sieht man sie auch als Einfriedung von industriellen Unternehmen oder aber als Sicht- und Lärmschutz am Rande der Autobahnen. Ihren Ursprung jedoch hatten sie in der Befestigung von Hängen in Gebirgsregionen. Auf diese Weise wurden ganze Straßenabschnitte vor Erdrutschen gesichert.

Wie werden die Gabionen aufgestellt?

Ob zusätzliches Gerät zum Aufstellen von Gabionen benötigt wird, ist abhängig von der Größe des Steinkorbes. Die kleinen kann man auch alleine zurechtrücken. Aber die Großen sind ganz einfach zu schwer und zu unhandlich. Sind nicht ein paar starke Freunde anwesend, die mit anpacken, wird ein Hoflader oder etwas ähnliches benötigt. Doch bevor die leere Gabione endgültig aufgestellt werden kann, ist es wichtig, ein solides Fundament zu errichten. Da die Gabionen gefüllt ein sehr großes Gewicht aufweisen, sollte ein starkes Fundament die Körbe am endlosen Einsinken hindern. Dazu ist ein kleiner Aushub notwendig, der mit Kiesschotter und Füllsand aufgefüllt wird, bevor letztlich die Gabione aufgesetzt wird. Stauwasser wird somit vorgesorgt.

Und womit fülle ich eine Gabione?

Hier sind mehre Optionen offen.

  • Natursteine unterschiedlicher Größe: Die Gitter der Gabionen haben für gewöhnlich eine Einheitsgröße. Deshalb können Natursteine unterschiedlicher Größe eingefüllt werden. Ist dies geschehen, müsste die Gabione vollständig geleert werden, wenn man sie versetzen oder entfernen wollte. Auf den ersten Blick scheint es gar nicht so viel Füllmaterial zu bedürfen. Doch dieser erste Blick trügt. Gerne werden die Natursteine mit Bruchsteinen aufgefüllt. Bei beiden handelt es sich um größere Steine. Sie werden sehr häufig eingesetzt.
  • Schotterstein kombiniert mit Kies: Für diese Füllung werden kleine Gitter benötigt. Es sind unterschiedliche Körnungen möglich. Diese können auch kombiniert werden, sodass unterschiedlich große Zwischenräume entstehen.
  • Holz: Naturhölzer geben den Gabionen den besonderen Lock. Die einen nutzen die Gabionen zum Aufbewahren ihres Feuerholzes, also recht handliche Stücke. Die anderen nutzen Restholz für die Füllung. Allerdings hat das Holz den Nachteil gegenüber Füllsteinen, dass es im Laufe der Zeit verrottet und in sich zusammensackt. Somit hat man irgendwann die Gabione mit zersetztem Holz gefüllt.
  • Rindenmulch: Für ihn werden Gabionen mit kleinen Gittern benötigt, damit nicht alles herausfällt. Gerade Gartenbesitzer mit einem Hang zum Natürlichen werden sich diesem Füllmaterial zuwenden. Der Rindenmulch verbreitet ein angenehm waldiges, natürliches Flair mit dem dazugehörigen Geruch. Zudem kann man sicher sein, dass sich in diesen Gabionen Kleinstlebewesen ansiedeln werden.
  • Glasbruch: Ja, Sie haben richtig gehört. Es ist ein wunderschönes Farbspiel, wenn sich das Sonnenlicht in den Gläsern bricht. Eines muss aber gegeben sein – es dürfen keine Kinder regelmäßig und unbeaufsichtigt im Garten spielen. Die Gefahr, dass sie sich an den Scherben schneiden, wäre zu groß.

Mit oder ohne Bepflanzung

Viele Besitzer von Gabionen wollen sie nicht bepflanzen und lassen sie sozusagen in Natura stehen. Das ist in Ordnung. Durch den Wind, Vögel, Insekten und andere Kleintiere wird nicht nur Erde auf ihnen abgelegt. Auch Pflanzensamen finden so ihren Weg auf die Steine. Mit der Zeit wächst so einiges in den Gabionen. Unerwünschtes wie Quecke oder „normales“ Gras kann man entfernen. Es ist sehr interessant zu sehen, welche regionalen Pflanzen sich einfach durch die Tiere und die Luft vermehren und verbreiten. Natürlich sind auch von ihnen nicht alle erwünscht. Jeder wird diesbezüglich seine Präferenzen haben. Gerne kann die Gabione auch eigenständig bepflanzen oder mit Pflanzkörben, die an die Gitter gehängt werden, zu besonderem Glanz gebracht werden. Seien Sie kreativ, sowohl große als auch viele kleine Pflanzkörbe können über die ganze Länge der Gabione verteilt werden und somit für ein Blütenmeer und eine farbige Vielfalt sorgen. Eine andere Möglichkeit, die Gabione optisch aufzupeppen, ist das Einsetzen von farbigen Glassteinen oder geschliffenen, farbigen Glasscheiben. Sie können beliebig in die Gabionen eingesetzt werden. Die ganz Kreativen legen spezielle Muster, sodass diese zu einem weiteren Eyecatcher werden können. Und das Tollste: Wenn Ihnen die Muster nicht mehr gefallen, können Sie die farbigen Steine vollständig wieder entfernen oder ein neues Muster legen.

Die Gabione als Hochbeet

Wollen Sie die Gabione als Hochbeet nutzen, ist es notwendig, dass eine Folie eingesetzt wird, die die Pflanzerde an Ort und Stelle hält. Selbstverständlich ist ein Wasserabfluss notwendig, damit die Folie bei Regenwetter nicht vollläuft. Die Gabionen werden also „nur“ als Außenwand des Hochbeetes eingesetzt. Gerne können auf einer längeren Gabionenwand auch mehrere kleine Beete eingegliedert werden. Ob man diese nun für das Anpflanzen von Gemüsepflanzen oder Zierpflanzen nutzt oder auch beides, überlassen wir Ihrer Phantasie und Ihren Geschmack. Wunderbar können sie auch als Kräuterbeete genutzt werden, da sie sich in einer rückenfreundlichen Höhe befinden.

Der Gabionengrill

Wer den Gabionen verfallen ist, wird sich über den Gabionengrill besonders freuen. Bei Bauen eines Gabionengrills ist es wichtig, ein stabiles Fundament zu legen, damit der Grill bei späterer Nutzung nicht verrutscht oder einseitig absinkt. Mit unterschiedlichen Gabionengrößen kann man nicht nur den Grill kreieren, sondern auch noch einen Arbeitstisch, Esstisch und mehrere Sitzgelegenheiten. Natürlich werden hierfür gute Bretter als entsprechende Auflage benötigt. Das Tolle an diesem Grill und der Sitzkombination ist, dass sie absolut unverwüstlich und extrem langlebig sind.

Fazit

Die Gabionen fanden ihren Ursprung in der Landschafts- und Gebirgssicherung. Doch langsam aber sicher findet man sie in allen Bereichen des Lebens, vorwiegend als Einfriedung, Sichtschutz und Hochbeete. Mit Fantasie und ein wenig Einsatz kann man sich einen fantastischen, sogar naturnahen Garten gestalten, in dem die Gabionen nicht nur Eyecatcher, sondern elementarer Teil sein können.

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